Wie sind KI-Bilder zu nutzen?

Künstliche Intelligenz (KI) und ihre Anwendungen, wie ChatGPT, Midjourney, Dall-E, Stable Diffusion, usw., scheinen mittlerweile allgegenwärtig zu sein. Immer mehr Organisationen erkennen die Vorteile, die intelligenten Text- und Bildgeneratoren bieten, insbesondere in den Bereichen der Erstellung von SEO-Texten, Geschäftsideen oder Bildkreationen. Ob in der Produktentwicklung, Werbung oder in anderen Unternehmensbereichen, KI-generierte Bilder können die Effizienz steigern und die Kreativität fördern. Doch wie können Organisationen sicherstellen, dass sie KI-Bilder im Einklang mit den rechtlichen Vorschriften verwenden? Im Folgenden zeigen wir, wie KI-Kreationen genutzt werden können und welche rechtlichen Aspekte dabei zu beachten sind. Wenn Du KI Bilder für die Website deiner Organisation oder für Social Media-Posts nutzen willst, erfährst du in diesem Beitrag, wie diese genutzt werden können und welche rechtlichen Aspekte zu beachten sind.

Was sind KI Bilder?

KI-Systeme sind in der Lage, anhand von Texteingaben beeindruckende 2D- und 3D-Bilder zu erzeugen. Dabei sind ihnen kaum Grenzen gesetzt. Diese Programme verwandeln alles, was sich in Worte fassen lässt, in visuelle Kunstwerke. Die Qualität der erzeugten Bilder kann stark variieren und hängt vom Detailgrad der Eingabe sowie vom verfügbaren Trainingsmaterial der KI-Bildgeneratoren ab. Diese Systeme befinden sich noch in einem Lernprozess, in dem sie auf vorhandene Bilder und Fotos zurückgreifen.

Hier zeigt sich bereits ein erstes Problem: Die entstehenden Bildkompositionen sind zwar einzigartig und neu, basieren aber dennoch auf den Werken realer Künstler und Fotografen. Die Frage, ob das Urheberrecht dieser Kreativen durch das Training der KI oder gar durch die Erstellung neuer KI-Inhalte verletzt wird, ist derzeit Gegenstand von Diskussionen.

Auf der anderen Seite stellt sich auch für die Schöpfer von KI-Bildern die Frage, wie ihre Werke rechtlich zu behandeln sind und welche Aspekte bei der Nutzung, z.B. für Unternehmenswebseiten, zu berücksichtigen sind.

Rechte im Vergleich

KI-generierte Bilder sind im Grunde nur Bilder. Das bedeutet, dass ihre Nutzungs- und Verwertungsrechte vor ihrer Verwendung geklärt werden müssen. Aus rechtlicher Sicht sind KI-Bilder daher genauso zu behandeln wie von Menschen geschaffene Bilder. Das bedeutet, dass Nutzungsrechte, Urheberrechte und mögliche Rechte Dritter zu beachten sind.

KI-generierte Werke weisen jedoch einige Besonderheiten auf, die die Rechteklärung erschweren. Ein wichtiger Punkt ist beispielsweise der fehlende Urheberrechtsschutz für KI-Bilder. Während menschliche Schöpfungen durch das Urheberrecht geschützt sind, ist die Anwendbarkeit dieses Schutzes auf KI-Bilder umstritten. Zwar wird diskutiert, ob ein kreativer Input möglicherweise ein urheberrechtlich schutzfähiges Werk hervorbringen kann. Grundsätzlich ist jedoch davon auszugehen, dass die viele KI-Bilder keinen urheberrechtlichen Schutz geniessen.

Fehlender Urheberschutz?

Wenn Bilder nicht urheberrechtlich geschützt sind, entfallen gewisse Pflichten nach dem Urheberrechtsgesetz (URG) sowohl gegenüber den KI-Plattformen als auch gegenüber den Erstellern von KI-Inhalten. So muss beispielsweise bei der Verwendung von künstlich generierten Bildern der Urheber nicht genannt werden. Zudem können KI-Bilder vor der Verwendung beliebig bearbeitet werden.

Fehlender Urheberschutz bedeutet, dass keine Exklusivität gewährleistet ist. Das bedeutet, dass Mitbewerber theoretisch KI-generierten Bilder bearbeiten und für ihre eigene Kommunikation verwenden könnten. Entfällt der Urheberschutz von KI-Bilder, so gibt es grundsätzlich keine Lizenzierungsmöglichkeiten.

Was ist bei Rechten Dritter bei KI Bilder zu beachten?

Neben dem Urheberrecht sind im Zusammenhang mit Bildern weitere Rechte Dritter zu beachten. Dabei kann es sich beispielsweise um die Rechte abgebildeter Personen oder Marken, aber auch um Gebäude oder Kunstgegenstände handeln.

Hier spielen die Trainingsdaten eine wichtige Rolle. KI-Modelle nutzen existierende Fotos und Bilder, auf denen oft reale Personen abgebildet sind, um ihre Fähigkeiten zu verbessern.

Wird ein Foto von einer Person in einem Büro mit einem KI-Bildgenerator erstellt, ist die Wahrscheinlichkeit gross, dass das erzeugte Bild Ähnlichkeiten mit einer realen Person aufweist. Man weiss aber nicht, ob und mit wem das erzeugte Foto Ähnlichkeiten aufweist. Genau hier liegt das Problem: Es ist schwierig, die Rechte Dritter eindeutig zu klären und die Zustimmung der Person einzuholen, die der generierten Bildkomposition ähnlich sein könnte.

Im Gegensatz dazu ist es beispielsweise bei der Fotografie realer Personen einfach, das Modell um Erlaubnis zu bitten, die Rechte Dritter entsprechend abzuklären und sich z.B. mit einem Modelvertrag abzusichern.

Empfehlungen zur Nutzung von KI-Bildern

Es ist ratsam, auf KI-generierte Bilder mit menschlichen Abbildungen zu verzichten und sich auf Landschafts- oder Stimmungsbilder zu beschränken. Die Gefahr, dass KI-generierte Bilder Ähnlichkeiten mit realen Personen, Schauspielern oder Zeichentrickfiguren aufweisen, kann so umgangen werden.

Aufgrund der fehlenden Exklusivität wird empfohlen, KI-generierte Werke nicht für Markenkampagnen oder ähnliche Zwecke zu verwenden, bei denen Exklusivität wichtig ist. Um der Marke gerecht zu werden, ist es ratsam, auf Designs und Fotos von professionellen Fotografen und Designern zurückzugreifen.

Wie Bilddatenbanken haben auch KI-Bildgeneratoren Nutzungsbedingungen, die es zu beachten gilt. In den Nutzungsbedingungen werden zum Teil Fragen zum Umgang mit Lizenzen und Rechte der Nutzer definiert. Zu beachten ist allerdings, dass die Nutzungsbedingungen der meisten KI-Programme oft wenig aussagekräftig sind und viele rechtliche Fragen noch nicht abschliessend geklärt sind.

Rechtliche Aspekte beim Umgang mit KI-Bildern

Urheberrecht: Es ist wichtig zu beachten, dass KI-Bilder, die auf bereits existierenden Werken basieren, Urheberrechtsfragen aufwerfen können. Es sollte sichergestellt werden, dass die nötigen Lizenzen und Rechte für die verwendeten Ausgangsdaten gegeben sind.

Nutzungsrechte: Es sollte vorher geklärt werden, wie die KI-generierten Bilder genutzt werden dürfen. Einige KI-Modelle können Nutzungsbeschränkungen haben, die zu beachten sind.

Haftung: Auch wenn KI die Bilder erstellt, trägt die Organisation die Verantwortung für deren Verwendung. Es ist darauf zu achten, dass Bilder keine rechtlichen Probleme, wie Verletzungen von Persönlichkeitsrechten oder diffamierende Inhalte, verursachen.

Transparenz: Es sollte transparent kommuniziert werden, wenn KI zur Bildgenerierung eingesetzt wurde. Dies kann rechtliche Bedenken reduzieren.

Datenschutz: Falls KI Bilder auf Basis von Nutzerdaten erstellt werden, beachte die Datenschutzbestimmungen und sammle nur die erforderlichen Informationen unter Einhaltung der Datenschutzanforderungen.

Fazit

Der Einsatz von KI-Bildern im Arbeitsalltag kann für Organisationen äusserst nützlich sein, es ist jedoch wichtig, sich der rechtlichen Aspekte bewusst zu sein und diese sorgfältig zu berücksichtigen.

Die Verwendung von KI-Systemen ist grundsätzlich möglich, die Ergebnisse sollten mit Vorsicht genutzt werden. Es ist zu bedenken, dass der Datenschutz und andere rechtliche Fragen noch berücksichtig werden.

Mit dem Verständnis und dem Berücksichtigen von geltenden Vorschriften können die Vorteile der KI sicher und effizient zur Optimierung von Geschäftsprozessen genutzt werden.

Benötigst Du bei dem Einsatz von KI-Anwendungen Unterstützung, stehen Dir unsere Experten zur Verfügung.

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